Zum EU Renaturierungsgesetz: Nik Medgyesy jun, Projektleiter Urforelle:

“In Thaur, Tirol befindet sich die wohl älteste Fischzucht des Landes, die 1504 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Dort arbeitet Fischereiwirtschaftsmeister Nik Medgyesy jun. an der Rettung der Urforelle, die sein Vater mit entdeckt hat. Die Fischzucht führt er mit Passion, selbst wirft er auch gerne die Angel aus. Anbei sein Kommentar:

Das EU-Renaturierungsgesetz verfolgt große, schwer erreichbare Ziele. Problematisch wird die Umsetzung einer Wiederherstellung der Süßwasserökosysteme mit Aufweitungen, Landkauf, Beseitigung der Schwall und Sunk Problematik, oder die Beseitigung künstlicher Hindernisse zur Erreichung eines günstigen Erhaltungszustandes für Flüsse. Die Wiederherstellung von 25 000 km frei fließender Flüsse durch Beseitigung von obsoleten Hindernissen, die nicht länger zur Erzeugung erneuerbarer Energie, für die Binnenschiffart, für die Wasserversorgung, … benötigt werden, wird es nicht geben. Der Energie- und Wasserbedarf, sowie Schiffverkehr nehmen in den Kulturräumen ständig zu! Man kann nur hoffen, dass mit diesem Gesetz neue, technische Lösungen zum Einsatz kommen, die künftig beide Anforderungen unter einen Hut bringen – Vernetzung und Aufweitungen, sowie uneingeschränkte Fischwanderung an den Hindernissen vorbei (nicht nur bei Neubauten), damit sich ein gutes Süßwasserökosystem darin entwickeln kann, als auch die Bedürfnisse des Menschen abgedeckt werden können. Die Kleingewässer und Zubringer werden in diesem Gesetz nicht berücksichtigt. Vor Allem die vielen Kleinkraftwerke (meist private), die an den Oberläufen der Flüsse und Bäche den Lebensraum der Forellen zerstören und wenig Energie für die Allgemeinheit liefern müssten evaluiert werden. Wenn ein Großteil davon wegfiel, wäre das ein großer Beitrag zur Restaurierung dieses Ökosystems.

Bildquelle: Homepage Fischzucht, Fotografin Patrizia Ennemoser

Link zur Fischzucht Thaur

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