Achtlose Entleerung von Schwimmbädern in Bäche und Flüsse, Betonmilch, die von Bauhöfen eingeleitet wird, übermäßige Gülle, die ins Wasser gelangt, Pestizide, Herbizide aus der Landwirtschaft und zu böser Letzt falsche Bewirtschaftung – die “Liste des Grauens”, die es der Bachforelle immer schwerer macht, in Österreichs Gewässern eine Überlebenschance zu haben.
Wir haben uns der (besorgniserregenden) Aufgabe gestellt und die Liste der pathogenen (krankheitserregenden) Substanzen für die Unterwasser-Fauna für Sie zusammengestellt:
> Betonmilch: Sie tritt etwa bei Reinigung von Betonmisch-Fahrzeugen und bei Bauhöfen ettc. regelmäßig und in viel zu großer Menge in die Gewässer ein. Sie führt zur Verätzung der Kiemen der Bachforelle.
> Gülleeintrag: Übermäßige Düngung der Feldern fördert besonders häufig nach der Schneeschmelze zu viel Stickstoff und Phosphat in die Gewässer, was das ganze System ins Wanken bringt.
> Pestizide und Herbizide aus der Landwirtschaft: Diese geraten bei zu geringem Abstand zum Gewässer, fehlendem Ufergehölz oder etwa erhöhten Niederschläge in die Gewässer und schaden der standorttreuen Bachforelle enorm.
> Entleerung von Schwimmbädern: Kaum zu glauben, aber Schwimmbäder entleeren ihre Becken oftmals in Bäche oder Flüsse, auch private Pools, die in den Bach ausgeleitet werden, sind ein riesiges Problem. Chlorverbindungen führen bereits in geringen Dosierungen zum Tod von Fischen.
> Hormone: Hormone und hormonähnliche Substanzen gelangen bei Niedrigwasserführung über die Kläranlagen in gelöster Form in die Gewässer. Es reichen schon Moleküle davon, um Änderungen im Organismus der Fische hervorzurufen. Hormonaktive Stoffe, die vor allem über das Abwasser in Oberflächengewässer gelangen, können die Gesundheit von Wassertieren stark beeinträchtigen.
> Falsche Bewirtschaftung: Zu hohe Entnahme von Fischen kann natürlich zum Problem werden, kommt aber in der Regel selten vor. Der falsche Besatz ist ein Thema, das viel öfter zu Problemen führt: Ungeeignetes Besatzmaterial (Herkunft, schlechtes Material) ist ein klassischer Fehler von manchen Pächtern, das Motto “viel großen Fisch für wenig Geld” ist leider manchmal teuflisch. Nicht richtig durchgeführter Besatz (Besatzzeit, Transport, Temperatur, Verteilung der Fische, Menge, Größe, …) tut sein Übriges dazu.
Einbringung konkurrierender Fischarten wie etwa der Regenbogenforelle führt zu Problemen.
Die Wenigsten wissen, dass die Regenbogenforelle ein wirklich gefährlicher Räuber ist, mit den widrigsten Umweltbedingungen auskommt, schnell wächst und somit immer größere Nahrung erfordert.
Fazit: Die Liste an Bedrohungen für die Fauna unter Wasser ist eine lange. Wir vom River-and-Nature-Trust wollen Schritt für Schritt für Besserungen sorgen.