Die Bachforelle: Diese Prädatoren bedrohen Österreichs Leitfisch

Fehlende Balance und Übertreibungen im Artenschutz! Kormoran, Graureiher, Fischotter und Mink machen der Bachforelle das Überleben schwer, teilweise sogar unmöglich!

Kormoran:  Der gänsegroße Fischräuber wurde über Jahrzehnte systematisch geschützt. Daher kam es zu einer uneingeschränkten Vermehrung. Der Kormoran hat einen täglichen Futterbedarf von ca. 0,5 kg und ernährt sich ausschließlich von Fischen. Wobei der Verbrauch in der kalten Jahreszeit sicherlich doppelt so hoch anzusetzen ist, da Vögel eine Körpertemperatur von ca. 40 Grad haben.
Und bei eiskaltem Wasser und kalter Luft können sie die Körpertemperatur wegen des nassen Federkleids nach den Tauchgängen nur mit hohem Energiebedarf halten. Diese Vogel-Art tritt stets in Verbänden auf. Einmal niedergelassen, vernichten sie in kürzester Zeit den Fischbestand. ​ 

Bild NÖ LFV

Filmtipp: Besuche unser Video über die Urforellen-Fischzucht in Thaur/ Tirol : Dort haben wir Kormoran-Schwärme von bis zu 25 Tieren filmen können, die dort täglich die Populationen dezimieren. Gerade die Urforelle ist der Hoffnungsfisch zur Rettung der Bachforelle. Hier geht es zum Film über das Urforellenprojekt

Graureiher:  Dieser Vogel wurde ebenfalls über Jahrzehnte in großen Teilen Österreichs geschützt, hat auch keine Räuber zu fürchten und konnte sich dadurch ebenso fast uneingeschränkt vermehren. Frisst ca. 0,75 kg Fisch pro Tag, in der kalten Jahreszeit wegen der hohen Körpertemperatur viel mehr. ​ 

Fischotter: Lange Zeit existierten nur Restpopulationen in Ostösterreich. In den letzten Jahren kam es aber zu einer enormen Zunahme der Population und dadurch auch zu einer starken Ausbreitung bis nach West-Österreich. Von „Naturschützern“ wurden zum Teil fremde, gefräßigere Populationen ausgewildert. ​
Der Otter ist mittlerweile flächendeckend in Österreich aktiv. Die Raubtiere richten mittlerweile jedes Jahr Millionenschäden an. Sie sind kein jagdbares Wild und daher ganzjährig speziell geschützt. Der Fischbestand ist in den vergangenen Jahren österreichweit in einigen Gewässern um bis zu 90 Prozent gesunken – schuld daran sollen die Otter sein.

Shutterstock

Mink: Der Mink ist ein guter Jäger, Schwimmer und Taucher – und er tötet, wie der Marder, auch ohne Hunger und hinterlässt zahlreiche totgebissene Kadaver. Fischer und Förster sind ebenso verzweifelt wie ratlos.
Ihren Ausgang nahm die Plage in früheren Zuchtbetrieben der Region, aus denen Tierschutz-Aktivisten im Zuge der Anti-Pelz-Bewegung ab Ende der 1980er Jahre immer wieder Tiere “befreit” haben sollen. (Quelle Wiener Zeitung)

Foto: NÖ LFV

Fischkrankheiten: Parasiten, Bakterien, Viren, Pilze, Algen sind im Lebensraum Fließgewässer überall und immer schon vorhanden. Ein gesundes Immunsystem und ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen diesen pathogenen Organismen ermöglichen dem Fisch das Leben in einem Gewässer. Zusätzliche physikalische (Prädatoren, Menschen) oder chemische & hormonelle Stress-Faktoren zerstören diese Balance.

 ​ 

Join the Conversation

  1. Johann Wolfgang Eisenberger says:

    Ich wohne in einer Gemeinde mit intakten Gebirgsbächen, hatte Jahrelang auch einen Bach und Teich in Pacht. Dann begannen die Probleme mit dem Fischreiher, damit verletzte Fische mit anschließendem Pilzbefall. Und dann kam der Fischotter. Unsere Teiche waren leer, in unserem Gebiet gibt es mittlerweile keine Fließgewässer mit Fischbestand mehr. Zwei befreundete Fischzüchter haben wegen diesen Problemen aufgegeben.

  2. Mag Russold Dieter says:

    Würde gerne unterstützen, sehe die Auswirkungen der fehlgeleiteten Maßnahmen unserer Tierschützer jeden Tag

    1. River and Nature Trust Author says:

      Das freut uns sehr !

  3. Dr. Günter Grienberger says:

    Bin selber Fliegenfischer und beobachte seit Jahren, dass die Fischbestände kontinuierlich zurückgehen. Ich verstehe nicht, warum tatenlos zugesehen wird, wie sich Kormoran, Fischotter & Co ungezügelt vermehren. Das bringt die Balance der Natur aus dem Gleichgewicht mit dramatischen Folgen. Da muss endlich mal regulierend eingeschritten werden, bevor es zu spät ist!
    Ich sehe auch keinen Mehrwert darin, dass in unseren Breiten wieder Wölfe und Bären angesiedelt werden. Das ist falsch verstandener Aktionismus weniger Biologen. Der Bevölkerung bringt das gar nichts, außer zusätzliche Gefahren und Kosten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top