NÖ Landesfischermeister Karl Gravogl: Wir brauchen eine vernünftige Lösung!

Einer der Ersten, die sich nach dem Bekanntwerden unserer Gründung an uns gewandt haben, war Karl Gravogl, der unser Ansinnen begrüßt , ein Sprachrohr gleichgesinnter Initiativen zu werden. Für unserer Leser:innen veröffentlichen wir hier sein Vorwort aus “Fischen Inside”, dem Verbandsmagazin

Prädatoren werden nicht angefüttert, die Wissenschaft belegt das

Welchen Einfluss haben Fischotter, Kormoran & Co. auf die Fischbestände und damit auch auf die Fischerei? Wahrscheinlich alle, die ein Fischwasser bewirtschaften oder befischen, sind überzeugt, die Antwort zu kennen. Der Einfluss auf die Entwicklung des Fischbestandes und die daraus entstehenden Probleme werden manchmal von, der Fischerei nicht besonders wohlgesonnenen Kreisen, als Hysterie der Fischer abgetan. Schließlich sei die Fischerei, wie man immer wieder in Diskussionen vorgeworfen bekommt, doch ohnedies Schuld an der Misere, weil Prädatoren durch Besatzmaßnahmen „angefüttert“ würden und ohnehin zu viele Fische entnommen werden. Nun liegt ein Werk 36 namhafter Wissenschaftler vor [siehe downloadlink*], welches das für uns wenig überraschende Gegenteil feststellt.

Eine Kombination von Ursachen

Belegt wird darin im Wesentlichen, dass der Ausbau der Wasserkraft, Flussregulierungen oder steigende Populationen von Fischfressern wie Fischottern, Gänsesägern und Kormoranen die Hauptursachen für die Gefährdung, in diesem Fall des Huchens, darstellen. So bedeutet etwa die Zerstückelung der Flussläufe, dass die Nahrungsgrundlagen des Huchens, nämlich andere Fischarten ebenfalls sehr stark zurück gehen, was durch das Überhandnehmen von Prädatoren noch weiter verstärkt wird. Es wird auch verdeutlicht, dass nur entsprechende Besatz- und Artenschutzmaßnahmen in Kombination mit einer Verbesserung des Lebensraumes sicherstellen können, dass in Zukunft sowohl der Huchen wie auch seine „Futter-fische“, insbesondere Äschen und Nasen, in Österreich überleben werden.

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Nach 30 Jahren hofft Karl Gravogl auf eine Lösung im Sinne der Balance.

Seit den 90er Jahren wird von Seiten der Fischerei gewarnt, dass die Prädatoren ohne Managementmaßnahmen in Kombination mit den anderen Problemen eine sehr ungünstige Situation hervorrufen können. Dass ein Management von Prädatoren eine positive Entwicklung der Fischbestände bewirken kann, lässt sich zumindest an der Kormoran und Graureiherverordnung** sehr gut belegen.

Bei Fischotter und Gänsesäger liegt es, und darauf möchten wir an dieser Stelle wieder hinweisen, nach wie vor aufgrund der Zuständigkeiten in der Hand der Naturschutzabteilung des Landes NÖ, ein adäquates Management rechtskonform zu ermöglichen, die auch von der Jägerschaft vertretbar umgesetzt werden kann. Wir sind zuversichtlich, dass es zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung kommen wird.

*Downloadlink zur Studie “Der Huchen stirbt aus – was tun? Gefährdungsfaktoren und notwendige Maßnahmen in Bayern und Österreich”  https://zenodo.org/record/7633497#.ZHXvD6XP2bh

**NÖ Kormoran- und Graureiherverordnung 2013, 6500/12–0

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